Das 4.Schuljahr der Internationalen Klasse ist – trotz Corona! – erfolgreich beendet – wir starten im September in das 5.Jahr und bitten um Unterstützung!
Sehr geehrte Damen und Herren, lieber großer Freundeskreis um SEKEM und SEKEM-Österreich!
Das Schuljahr 2019/20 ist gut zu Ende – es ist bereits das 4. erfolgreiche Jahr und das ist Anlass, eine Zwischenbilanz zu ziehen und vor allem Sie alle, die Sie dieses Projekt bisher tatkräftig unterstützt haben, umfassend zu informieren:
In den ersten vier Jahren haben rund 130 SchülerInnen aus 8 Ländern (Afghanistan, Iran, Pakistan, Kuwait, Syrien, Gambia, Somalia und Bangladesch) die Internationale Klasse besucht. Ein Großteil hat die Deutschprüfungen auf unterschiedlichen Leistungsstufen positiv abgelegt, und in jedem Jahr haben zusätzlich einige den Pflichtschulabschluss geschafft. Diesmal waren es wieder vier, allerdings – Corona-bedingt! – zum Teil mit einigen Nachprüfungen, die sie ab Herbst 2020 hoffentlich schaffen werden. In den ersten 4 Jahren war der Klassenlehrer Andreas Kräuter die zentrale Ansprechperson – nicht nur für den Unterricht (vor allem Deutsch, Geographie, Französisch), sondern auch für alle großen und kleinen Sorgen der SchülerInnen. Nach vier Jahren geht Andreas Kräuter in Bildungskarenz und wurde beim Schulabschluss vom Kollegium gebührend bedankt und gefeiert.
Andreas Kräuter schreibt:
Ja – der dringende Bedarf der Weiterführung besteht. Noch vor Ende des Schuljahres gab es die Aufnahmegespräche – es werden rund 12 Schüler der bisherigen Klasse bleiben und 5 Burschen und 2 junge Frauen neu dazukommen. Auch für die Klassenlehrerfunktion war rechtzeitig vorgesorgt. Schon im abgelaufenen Schuljahr hatte an einem Tag in der Woche Birgit Schmerfeld unterrichtet. Dazu kommt neu Hannah Jordis und die beiden Waldorflehrerinnen werden gemeinsam die Klassenleitung übernehmen.
Hannah Jordis schreibt:
Eigentlich sollte ich etwas tun, mehr tun als mich offen, liberal und hilfsbereit zu fühlen. Das Gefühl hilfsbereit zu sein, wenn sich eine Gelegenheit bietet, bringt die innere Stimme immer nur für kurze Zeit zum Schweigen, eigentlich sollte ich etwas tun…Manchmal bekommen wir Hilfe und werden von außen aus der Lethargie gerissen, jemand zeigt einem, was man tun soll. So bekomme ich nun die Möglichkeit, in der Internationalen Klasse zu unterrichten und merke, wieder ist alles ganz anders. Jetzt ist es keine bloße Hilfsbereitschaft, jetzt ist es eine Aufgabe, ich bin nun verpflichtet, nicht freundlich helfend, es wird etwas Konkretes erwartet. Ich bin nicht hilfsbereit, ich bin bereit zu lernen! Gemeinsam mit meiner zukünftigen Klasse zu lernen, von meinen Schüler*innen zu lernen, von meinen Kolleg*innen zu lernen. Offen und liberal, ja, offen anzunehmen, anzubieten, zu Versuchen, mein Bestes zu geben!
So gehen wir also inhaltlich sehr optimistisch in das nächste Schuljahr – aber die finanziellen Sorgen sind weiterhin sehr groß! Diesmal haben wir praktisch keine Reserven für den Start in das neue Schuljahr – nicht zuletzt deshalb, weil wir nach wie vor keine Förderung durch die öffentliche Hand bekommen haben und weil auch bei uns Corona-bedingt – wie bei vielen gemeinnützigen Einrichtungen in Österreich – die Spenden deutlich zurückgegangen sind. Dazu konkrete Zahlen: im 1.Halbjahr 2019 erhielten wir für die Internationale Klasse rund € 33.000,– an Spenden, im gleichen Zeitraum 2020 waren es nur mehr rund € 20.000,–!
Nach dem Regierungsübereinkommen vom Jänner 2020 waren wir optimistisch – steht doch dort auf Seite 146 Folgendes zu lesen, das genau auf unser erfolgreiches Projekt zutrifft:
- Ausbau der Möglichkeiten zum Nachholen von Pflichtschulabschlüssen durch eine verstärkte Verwendung der Mittel aus der Art. 15a B-VG Erwachsenenbildung (Basisbildung)
- Bildungsmöglichkeiten auch für asylsuchende Jugendliche nach der Pflichtschule
Trotz inhaltlicher Befürwortung durch die steirische Bildungsdirektorin ist es bisher nicht gelungen, auf der Grundlage des geltenden Regierungsübereinkommens eine Förderungszusage zu erlangen, wohl vor allem deshalb, weil die Corona-Pandemie im Vordergrund stand – aber wir bemühen uns weiterhin intensiv darum.
Die Mindestjahreskosten betragen rund € 90.000,–. Dieser Betrag umfasst die Personalkosten, aber auch die gesamten Sachkosten wie Lehrmittel, Werkverträge und Unterrichtsmaterial für die künstlerisch-praktischen Projekte, Schülerfahrtkosten, Prüfungsgebühren, Essen, Exkursionen. Bei einer Schülerzahl von 20 bedeutet dies rein rechnerisch Jahreskosten von etwa € 4.500,– pro SchülerIn. Zum Vergleich: im Bundesschnitt betrugen schon im Jahr 2013 die Pro-Kopf-Kosten für Schüler/innen an öffentlichen Höheren Schulen mehr als das Doppelte – nämlich über € 9.000,–!
Wir sind für jede Unterstützung dankbar, die Ihnen möglich ist – das können
einmalige Spenden,
befristete – auch kleine – Daueraufträge für 12 Monate (das gibt uns Sicherheit),
die finanzielle Patenschaft für eine/n Schüler/in oder die gezielte Übernahme von bestimmten Sachkosten sein.
Wir bitten sehr herzlich um ein deutliches Zeichen der Unterstützung, um die nötige Planungssicherheit zu schaffen und bitten Sie alle möglichst noch jetzt im Sommer vor Schulbeginn um Ihre neuerliche Hilfe – DANKE!
Sie wissen: Alle Spenden können steuerlich abgesetzt werden – hier das Konto
Bank für Kärnten und Steiermark, IBAN: AT17 1700 0001 8100 0341, BIC: BFKKAT2K
Graz, im Juli 2020
Verein: Hermann Becke
Pädagogisches Leitungsteam: Hannah Jordis, Birgit Schmerfeld, Ernst Rose und Heidrun Trenkler