Newsletter Nr. 51
Juni 2020
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„……..und dann kam Corona“
Das ist der Titel des aktuellen Beitrags von Ende Mai über unser flüchtlingspädagogisches Projekt der Internationalen Klasse und wohl auch des gesamten Newsletters. Als wir Anfang März unseren letzten Newsletter verschickten, konnten wir noch überhaupt nicht absehen, welche Einschränkungen Corona für uns alle und damit auch für die Aktivitäten von SEKEM und von SEKEM-Österreich mit sich bringen würde. Dieser Newsletter steht also naturgemäß ganz unter dem Einfluss von Corona. Dabei bemühen wir uns bewusst, Ihnen positive und mutmachende Nachrichten weiterzugeben. In diesem Sinne berichten wir diesmal über folgende Themen:
SEKEM – grundsätzliche Stellungnahme zur Corona-Pandemie
„Während sich die Welt in einer Krise befindet, reflektieren wir in SEKEM darüber, wie wir aktiv zu einer Bewältigung der Herausforderungen beitragen können“
Weltzukunftsrat fordert Staats- und Regierungschefs auf, die Welt gerechter und resilienter zu gestalten
„VertreterInnen des World Future Councils von allen Kontinenten – darunter als einer von 45 Persönlichkeiten auch Helmy Abouleish ( CEO von SEKEM und Präsident von Demeter International) – haben einen Brief an die Staats- und Regierungschefs der Welt unterzeichnet, in dem sie Empfehlungen und Forderungen zu sofortigen gezielten Aktionen für den Neuaufbau unserer Welt während der Covid-19-Pandemie formulieren“
Die Internationale Klasse bewältigt die Herausforderungen
Was geschah und wie geht es weiter?
Neue Termine
Unsere zahlreichen im März angekündigten Termine mussten eine Metamorphose durchmachen….Neues und Positives ist anzukündigen
SEKEM – grundsätzliche Stellungnahme zur Corona-Pandemie
Sekem verschickte im April eine internationale Presseaussendung. Darin wurde aufbauend auf den Prinzipien der SEKEM-Vision-2057 formuliert, was SEKEM beitragen kann und will. Hier sind zusammengefasst vier zentrale Punkte:
Wir beobachten, wie die Corona-Pandemie die Welt im Sozialen, in der Ökologie, in der Wirtschaft und im Kulturellen verändert hat und welche Auswirkungen dies auf unsere 18 Visionsziele haben kann. Wir überlegen auch, wie wir mit der Umsetzung dieser Ziele dazu beitragen können, dass wir und unsere Umwelt für künftige Herausforderungen besser gewappnet sind. Das sind die vier Ziele, die wir uns vorgenommen haben:
- Der Ausbau eines integrativen Gesundheitskonzeptes innerhalb der SEKEM- Gemeinschaft und die Einführung dieses Ansatzes in Ägypten sollen zur Stärkung und Resilienz jedes einzelnen beitragen. Das schließt natürliche Produkte, gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und pflanzliche Arznei ebenso mit ein wie die geistige Entwicklung, Kunst und Kultur und soziale Beziehungen.
- Die Einführung des Standards und Labels für eine „Wirtschaft der Liebe“. In Zeiten wo die gesamte Weltwirtschaft zum Erliegen kommt, wollen wir die Wirtschaft nicht nur aus der Perspektive der Leidtragenden betrachten. Ebenso wenig wollen wir uns auf eine rein unternehmerische Sicht beschränken und das erhöhte Verkaufspotential bestimmter Produkte und Bereiche ausnutzen, sondern die Chance ergreifen und mit unserem „Wirtschaft der Liebe“-Konzept zum Umdenken und einer innovativen Neugestaltung der Wirtschaft anregen.
- Weiter und verstärkt zu einer 100%nachhaltigen Landwirtschaft in Ägypten beitragen. Eine schadstofffreie Natur, die gesunde und natürliche Lebensmittel produziert, ist nun wichtiger denn je. Dies zeigt beispielsweise der enorme Anstieg der Nachfrage nach Bio-Produkten in Ägypten und auf internationalen Märkten.
- Das SEKEM-“Core Program” und “Space of Culture” als Kunst-und Kultur-Initiativen in allen Tätigkeitsbereichen weiter ausbauen und in Ägypten verbreiten. Der wichtige Einfluss von geistiger Nahrung auf die Widerstandsfähigkeit und Gesundheit der Menschen zeigt sich in diesen Tagen besonders deutlich.
Aufruf des Weltzukunftsrats an Staats- und Regierungschefs auf, die Welt gerechter und resilienter zu gestalten
Das Statement der 45 Mitglieder des Weltzukunftsrats (darunter auch Helmy Abouleish) wurde im Mai den UN-Organisationen und den Regierungschefs vorgelegt. Zu den Empfehlungen für einen “besseren Wiederaufbau” („build back better“) nach Covid-19 gehört auch die deutliche Reduzierung der Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer. Sie fordern auch einen globalen Waffenstillstand und die Reduzierung der Militärhaushalte, um Mittel für die öffentliche Gesundheit und die nachhaltige Entwicklung freizusetzen. Darüber hinaus drängen die Ratsmitglieder auf die Unterstützung einer nachhaltigen und gerechten Wirtschaft und die Verbreitung grüner Technologien, wie erneuerbare Energien und Agrarökologie, sowie den Schutz und die Wiederherstellung von Ökosystemen, um künftige Pandemien zu verhindern.
Das Besondere ist, dass dieser dramatische Aufruf der TrägerInnen des Alternativen Nobelpreises mit einer ganz konkreten Finanzierungsstudie verbunden ist. Diese Studie des Weltzukunftsrats zeigt, dass die Zentralbanken durch den Einsatz neuer Instrumente eine massive Reduzierung der globalen CO2-Emissionen erreichen und gleichzeitig die Folgen der Corona-Rezession angehen könnten. Dies kann ohne eine Erhöhung der Geldmenge realisiert werden, wenn der Einsatz der Instrumente, bestehend aus Green Bonds und Bürgschaften, im Rahmen der Re-Investitionen von fällig gewordenen Vermögenswerten aus früheren Kaufprogrammen erfolgt.
Die Internationale Klasse bewältigt die Herausforderungen
„…. Und dann kam Corona“ ist die Überschrift des aktuellen Beitrags über den Stand unserer flüchtlingspädagogischen Initiative der Internationalen Klasse. Hier finden Sie diesen erfreulichen Beitrag mit vielen Fotos. Zusätzlich gibt es viel Positives zu berichten:
- Die Internationale Klasse hat die Corona-bedingten Schwierigkeiten gemeistert und wir sind optimistisch, dass auch diesmal zum Schuljahresende 3 – 4 Schüler den Pflichtschulabschluss schaffen werden.
- Die eingegangenen Spenden und die weiterhin bestehenden Daueraufträge (für beides ein ganz besonderes Dankeschön!) sichern, dass wir den Schulbetrieb – in der durch die Corona-Situation eingeschränkten Form – jedenfalls bis zum Ende des Schuljahres 2019/20 finanzieren können. Es fehlen uns derzeit natürlich die so wichtigen künstlerisch-handwerklichen Praktika – von denen wollen wir möglichst viele noch bis in den Sommer hinein nachholen und wir werden erstmals am Ende des Schuljahres keinerlei Reserven haben, um den Start des nächsten Schuljahres im Herbst finanziell zu sichern. Daher sammeln wir weiterhin intensiv Spenden und suchen zusätzlich neue Finanzierungsquellen.
- Eine neue derartige Finanzierungsquelle bietet das Einkaufen zugunsten der Internationalen Klasse! Sie alle können ab sofort Ihre Online-Einkäufe über unser Shopping-Portal tätigen und damit die Internationale Klasse fördern!!
Ganz wichtig ist es, bei Ihrem Online-Einkauf immer nur über dieses Portal zur jeweiligen Firma einzusteigen – dann funktioniert die Gutschrift automatisch: https://www.shop2help.net/orgportal.php?orgid=236 Die Plattform umfasst überwiegend Firmen aus dem deutschsprachigen Raum, darunter auch solche, die Sie vielleicht ohnedies bereits regelmäßig verwenden: so z.B. Booking.com, Conrad, Flixbus oder Thalia für Büchereinkäufe, aber auch Regionales wie Kastner&Öhler und Zotter-Schokoladen. Diese neue Möglichkeit bietet kostenloses Spenden für die Internationale Klasse beim Online-Einkauf. Bitte nutzen Sie dies konsequent in Zukunft und werben Sie dafür auch in Ihrem Umfeld!
- Abschiebestopp für Asylwerber, die eine Schule besuchen! Im vorigen November berichteten wir in unserem Newsletter: Eine ganz besondere und belastende Herausforderung, die die internationalen Schüler zu bewältigen haben, sind die Verfahren und die Entscheidung über ihren Asylstatus. Diese Problematik hat eine oberösterreichische Initiative aufgegriffen und eine an den österreichischen Nationalrat gerichtete Petition gestartet. Sie finden sie hier. Soweit Sie es vielleicht nicht ohnedies bereits getan haben: Bitte unterstützen Sie unbedingt durch Ihre Unterschrift diese Petition und damit auch unsere Internationale Klasse! Bitte werben Sie dafür auch in Ihrem Umfeld!
- Schuljahr 2020/21: Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Weiterführung der Internationalen Klasse. Soweit wir es absehen, hätten dadurch weitere 3 – 4 Schüler der derzeitigen Klasse die Chance, im nächsten Jahr den Pflichtschulabschluss zu schaffen und es gibt wahrscheinlich auch 10 -12 weitere Leistungswillige, die wir betreuen wollen. Daher nochmals die Bitte: lassen Sie in Ihrer Spendenbereitschaft nicht nach und setzen Sie ein Zeichen, damit wir das Projekt weiterführen können.
SEKEM-Österreich: Bank für Kärnten und Steiermark,
IBAN: AT17 1700 0001 8100 0341; BIC: BFKKAT2K ; Zweck: Internationale Klasse
Ihre Spende ist steuerlich absetzbar!
Termine
Im März hatten wir ein besonders reichhaltiges Programm angekündigt, das Corona-bedingt eine Metamorphose durchmachen musste. Auch in diesem Zusammenhang gibt es Positives und Ersatztermine zu vermelden:
- Das Board-Meeting der Heliopolis-Universität wurde diesmal als Videokonferenz abgehalten und erstmals musste SEKEMs Frühlingsfest abgesagt werden! Auch in Ägypten wurden alle Universitäten und Schulen gesperrt und derzeit ist noch keine Einreise nach Ägypten möglich. In SEKEM sind die pädagogischen Einrichtungen geschlossen, die Firmen arbeiten und es gibt bisher keine Coronafälle.
- Öffentliche Vorträge über SEKEM: Zu einer wichtigen Aufgabe unseres Vereins zählt es nach wie vor, in Vorträgen, Diskussionen und Veranstaltungen möglichst viele Menschen über SEKEM zu informieren und den SEKEM-Impuls weiterzutragen. Die für März und April geplanten Veranstaltungen in Stainz und Graz mussten abgesagt werden, aber es wird im Herbst Ersatztermine geben.
- SEKEM-Tag in Stuttgart: die für April geplante Veranstaltung musste abgesagt werden – der nächste SEKEM-Tag in Stuttgart ist nun für den 1. Mai 2021 geplant – hier die Informationen der deutschen SEKEM-Freunde.
- Auch das im Mai geplante Benefizkonzert für die Internationale Klasse musste abgesagt werden. Wir wollen es im Herbst nachholen und werden rechtzeitig die nötigen Informationen ausschicken.
- Juli bis September: die alljährlichen Praktika an der TU Graz (Finanzierung durch die Stadt Graz und die TUG) entfallen in diesem Jahr und auch die erstmals in diesem Sommer geplanten Landwirtschaftspraktika für 2 Studentinnen der Agrikultur-Fakultät der Heliopolis-Universität können nicht stattfinden. Wir sind dem Biohof Haas in Lannach besonders für die Zusage dankbar, die beiden Mädchen nun im Sommer 2021 einzuladen.
- Unsere für September im Festsaal der Österreichischen Industriellenvereinigung in Wien geplante Veranstaltung Solidarität jetzt – für welche Welt? mussten wir schweren Herzens absagen, weil das untrennbar damit verbundene Jugendprojekt nicht vorbereitet werden konnte. Bei dieser Veranstaltung sollten ja Jugendgruppen der Rudolf-Steiner-Schule Wien-Mauer und des Core-Program der Heliopolis-Universität präsentieren, was sie nach wechselseitigen Besuchen in SEKEM und in Wien künstlerisch zum Thema Solidarität erarbeitet haben. Dieses Jugendprojekt des interkulturellen Austausches wollen und werden wir jedenfalls weiterführen, sobald die Reisebeschränkungen aufgehoben sind. Die Planungen laufen bereits. Sobald die Fortsetzung des Jugendprojekts geklärt ist, wird auch entschieden werden, ob, wann und in welcher Form das Symposium nachgeholt werden kann.
- Oktober – 6. November: unsere SEKEM-Reise mit Oliva-Reisen – Details hier Derzeit sind wir optimistisch, dass diese Reise stattfinden kann. Die Reise ist aufgrund der vorliegenden Anmeldungen gesichert. Es sind noch einige wenige Plätze frei. Mitglieder von SEKEM-Österreich bekommen eine Preisreduktion – alle Interessierten mögen sich unbedingt rasch anmelden.
Herzliche Grüße von Vorstand und Beirat – wir danken für Ihr Interesse und hoffen weiterhin auf Ihre dringend benötigte Hilfe!