Aussendung Oktober 2023 – Erasmus+ Jugendbegegnungsprojekt, Brüder Hamidi, Österreich-Wald, Studierendenaustausch, Inspiration und Engagement, Kurznachrichten

Newsletter 64 – Oktober 2023

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SEKEM Wahat Farm; Pivot-Bewässerungssystem als Teil des „Greening the Desert“ Projektes [1]

Hier sind alle Themen dieses Newsletters

  1. Erasmus+ Jugendbegegnungsprojekt
    Österreich trifft Ägypten
  1. Brüder Hamidi
    Nachfolgeinitiative für die Internationale Klasse
  1. Ein Österreich-Wald entsteht in der ägyptischen Wüste
    Sie spenden – wir pflanzen!
  1. Studierendenaustausch der Heliopolis Universität Kairo mit der Technischen Universität Graz
    Im Doppelpack geht‘s besser!
  2. Inspiration und Engagement zwischen Waldorf, Steiner und Abouleish Angelika Lütkenhorst im Portrait

KURZNACHRICHTEN – SHORTCUTS

  

1. Erasmus+ Jugendbegegnungsprojekt

Österreich trifft Ägypten

Von Sigrid LAGARDE

Der Verein „SEKEM Österreich“ hat sein erstes Erasmus+ Jugendbegegnungsprojekt gestartet. Ende Oktober wird sich eine Gruppe von 13 motivierten österreichischen Jugendlichen mit 13 Studierenden der Heliopolis Universität für nachhaltige Entwicklung in Ägypten treffen, um gemeinsam die beeindruckenden Erfolge von SEKEM Ägypten in der Wüsten zu erforschen und zu diskutieren. Die Heliopolis Universität wurde 2012 von Ibrahim Abouleish, dem Gründer von SEKEM Ägypten und Träger des Alternativen Nobelpreises, ins Leben gerufen.

Die Begegnungs- und Forschungsreise der jungen Menschen steht unter dem Motto “Greening the Desert- together! Acting against Climate Change” mit dem Ziel, durch gemeinsames Handeln und ökologische Landwirtschaft Schutz gegen den Klimawandel aufzubauen.

Seit mehr als vierzig Jahren begrünt SEKEM Ägypten durch nachhaltige, biologisch-dynamische Landwirtschaft immer größere Wüstengebiete, um den dort lebenden Menschen eine fruchtbare Lebensgrundlage zu schaffen und deren Gemeinschaft im Sinne des SEKEM Impulses zu beleben und fachlich sowie kulturell weiterzubilden. Das Thema Schutz gegen Klimawandel ist der Jugend in Europa ein großes Anliegen und wird seit der Welt-Klimakonferenz „COP 27“ in Sharm-el-Sheik im letzten Jahr auch in Ägypten stärker wahrgenommen.

Durch die Begegnung und Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus Ägypten, einem vom Klimawandel besonders hart betroffenen Land, wird sich der persönliche Horizont bei beiden Teilnehmergruppen erweitern und neue Blickwinkel auf die eigene Kultur, Lebensweise und Werte eröffnen. Sie werden unmittelbar erleben, wie sich unser westlicher Konsumstil auf die Lebensbedingungen der Menschen in der Wüste auswirkt. Für diese Erfahrung fahren die Teilnehmenden, nach ihrem Zusammentreffen auf der in der Nähe von Kairo gelegenen Sekem Hauptfarm, für vier Tage auf die in der südwestlichen Wüste gelegene SEKEM Wahat Farm.

Dort steht die neue SEKEM-Initiative “Greening the Desert” im Fokus der jungen Besucher*innen: Gemeinsam werden sie dürreresistente Kasuarinen-Bäume pflanzen und damit eigene Beiträge zum Klimaschutz leisten. Diese Pflanzungen werden von SEKEM Österreich mit 1 Euro pro Setzling unterstützt. Ein Ausflug in die “Weiße Wüste” ermöglicht der Jugendgruppe die persönliche Erfahrung der berührenden Schönheit einer strahlend weißen Kalk-Wüste, aber auch der Dramatik von lebensfeindlicher Trockenheit.

Begleitet werden diese Aktivitäten von täglichen Reflexionsrunden und gruppendynamischen Aktivitäten. Die letzten drei Tage werden auf der SEKEM Hauptfarm verbracht, um dort eindrücklich zu erleben, wie im Lauf von über 40 Jahren aus ehemals ödem Wüstengebiet eine fruchtbare, grüne Landschaft mit Bäumen, Feldern, nachhaltiger Landwirtschaft und mit Arbeitsplätzen für fast 2000 Menschen gediehen ist.

TeilnehmerInnen der österreichischen Gruppe beim
Vorbereitungstreffen am 1.10.2023 in Graz.

2.      Nachfolgeinitiative für die Internationale Klasse

Brüder Hamidi

Von Andrea CRAMER

SEKEM-Österreich finanziert nun bereits seit geraumer Zeit zwei jungen Burschen aus Afghanistan den Schulbesuch an der Waldorfschule Karl Schubert Graz. Rohid und Erfan Hamidi werden dabei von ihrer Klassenlehrerin Hildegard Krug-Riehl, die als ihre Patin fungiert, und von unserem Beiratsmitglied Rudi Neuwirth, intensiv unterstützt.

Von letzteren erhalten wir regelmäßig die Nachricht, dass sich diese Aktion von SEKEM-Österreich zur Erfolgsgeschichte entwickelt. Beide Brüder haben sich in Österreich wunderbar eingelebt und sind auf dem besten Weg, die Schule gut zu bewältigen. Insbesondere Rohid, der schon die Oberstufe besucht, hat noch viel vor. Er möchte einmal Pharmazie studieren. Und angesichts seines Lernerfolges wird er das auch schaffen!

SEKEM-Österreich dankt allen, die auch in diesen schwierigen Zeiten dabei helfen, menschliche Schicksale zum Besseren zu wenden.

Spendenkonto SEKEM -Österreich (steuerlich absetzbar)
IBAN: AT171700000181000341, BIC: BFKKAT2K
Bank für Kärnten und Steiermark

Erfan Hamidi und ein reizender Brief, den er von seiner Hortleitung bekommen hat.

3.      Österreich-Wald entsteht in der ägyptischen Wüste

Sie spenden – wir pflanzen!

Von Ernst ROSE

Liebe Leute!

Ein Österreich-Wald entsteht in der ägyptischen Wüste. 13 Junge Leute aus Graz, Linz und Salzburg machen ein Projekt: Gemeinsam mit 13 ägyptischen Student*innen pflanzen wir Ende Oktober-Anfang November 2023 Kasuarinen-Bäume in der Wüste!

„Hey! Greening the Dessert!“

Es ist gelungen ein Erasmusprojekt dafür aufzustellen (siehe Artikel Nr. 1 dieses Newsletters).

Aber wir brauchen noch möglichst viele Bäume. Wie schön wäre es, wenn Sie uns ein paar Kasuarinen finanzieren könnten. Natürlich werden wir die Bäume in Ägypten kaufen.

1 Baum = 1€
SEKEM-Österreich
Bank für Kärnten und Steiermark
IBAN: AT17 1700 0001 8100 0341
BIC: BFKKAT2K

Ihre Spende an SEKEM-Österreich ist steuerlich absetzbar (Reg.Nr. des BMF: SO 1510, bitte Name und Geburtsdatum angeben).

Bei Ihrer nächsten Ägyptenreise können Sie Ihren/unseren Österreichwald besichtigen!

4.      Studierendenaustausch der Heliopolis Universität Kairo mit der Technischen Universität Graz

Im Doppelpack geht‘s besser!

 Von Lothar FICKERT

Groß war die Freude im März, als wieder bestätigt wurde, dass zwei Studierende der Heliopolis Universität für einen Monat als Austauschstudenten für ein „Internship“ (Praktikum) nach Graz kommen würden.

Rasch waren die beiden Studentinnen festgelegt: Yomna, eine Energietechnik-Studentin, die auch schon einen Teil der Welt bereist hatte, und Rahma, die zum ersten Mal ihr Heimatland Ägypten verlassen hat und für die der geplante einmonatigen Aufenthalt in Graz mit Sicherheit die größere Einsicht in die Verschiedenheit der Kulturen unserer Welt brachte.

Soweit, so gut. Und dann begann es im Mai: weder auf unserer Seite noch auf der Heliopolis-Seite war es erkennbar, dass unsere Mails wechselseitig nicht zugestellt wurden – warum auch immer. Fazit: nur durch die persönliche Intervention der Leiterin der Konsularabteilung in Kairo war es schlussendlich möglich, aus dem üblichen Aktenlauf (4 Wochen für die Erteilung eines Einreichtermins für das Visum und anschließend 2 Wochen Bearbeitungszeit) eine effektive Durchlaufzeit von 7 Tagen zu erreichen – dieser Frau gebührt ein riesengroßes Dankeschön!! Somit trafen die beiden pünktlich am 30. August in Graz ein, und es bestätigte sich wieder der alte Spruch „Ende gut-alles gut“.

Die fachliche Betreuung erfolgte nach einer herzlichen Begrüßung durch den Institutsvorstand des Institutes für Elektrische Anlagen und Netze, Prof. Dr. Robert Schürhuber sowie durch den Berichterstatter. In der Folge verfassten die beiden u.a. eine sehr ausbaufähige Studie über die Aufnahmekapazität des elektrischen Energiesystems für Fotovoltaikanlagen in Wohnsiedlungen und anderen Netzformen.

Außerdem forderten Yomna und Rahma eine eigene Vorlesung mit einer qualitätsgesicherten Abschlussprüfung ein! Wirklich! Dazu absolvierten sie dann in den ersten drei Wochen ihres Aufenthalts alle siebzehn Einheiten meines Internetkurses „Understanding the Electric Grid“ und bestanden zum Abschluss die schriftliche und mündliche Abschlussprüfung mit 94 % bzw. 97 % Erfolgsquote – Chapeau!!!

Laborführungen, eine Hands-on-Experience am Institutsschaukasten und Interviews mit allen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Institutes für Elektrische Anlagen und Netze über die Arbeitsweise und das Leben an einer Österreich Universität rundeten die Palette der beruflichen Eindrücke ab.

In den letzten Tagen kristallisierte sich sogar noch das Projekt einer gemeinsam betreuten Masterarbeit (Federführung durch Heliopolis Universität, Co-Supervision durch die TU Graz) heraus: und jetzt sind alle gespannt, ob das funktionieren wird – Inschallah!

Soweit die fachliche Seite, aber wie wir alle wissen, war ein großes Anliegen von Dr. Ibrahim Abouleish, im Sinne des Dialogs zwischen Orient und Okzident, auch die kulturellen Aspekte erlebbar zu machen, und das geschah durch persönliches Treffen mit anderen Studierenden. Soweit man das beurteilen kann, haben sich sogar persönliche Freundschaften entwickelt!

Abschließend die erste Seite ihres „Graz Reports“, in welchem Rahma und Yomna in authentischer Weise ihre Eindrücke, Erfahrungen, Kontakte, Erlebnisse und Eindrücke schildern. Wer ihren 17-seitigen Bericht sieht, muss unwillkürlich an das Sprichwort denken „Wem das Herz voll ist, dem geht der Mund über”, und das heißt, dass wir in unserem Newsletter zu wenig Platz haben, ihn wiederzugeben. Leider! Wer also diesen erfrischenden, reich illustrierten Bericht lesen möchte, soll mir ein paar Zeilen senden: [email protected] – dann erhaltet ihr den Bericht.

5.      Inspiration und Engagement zwischen Waldorf, Steiner und Abouleish – Angelika Lütkenhorst im Portrait

Von Harald A. Friedl

Stille Wasser sind tief! Die starke Bedeutung dieses schlichten Satzes leuchtet im Gespräch mit Angelika Lütkenhorst. Sie erscheint so völlig frei von Attitüden, als sei ihr ganzes Wesen nur darauf ausgerichtet, die Dinge in der Welt aufmerksam wahrzunehmen und dort fördernd zuzupacken, wo sie gebraucht werde. Dabei dienen ihr die Prinzipien der Waldorfpädagogik und die Philosophie von Rudolf Steiner als Orientierung und Impulsgeber. Doch der Reihe nach…

Auf der Suche nach dem Besten für Kinder

Geboren und aufgewachsen in Deutschland, hatte Angelika ihre erste „Begegnung“ mit dem anthroposophischen Umfeld kurz vor der Geburt ihres ersten von zwei Kindern. Der Wunsch, ein Kind möglichst natürlich zur Welt zu bringen, galt im herrschenden Gesundheitssystem der frühen 80er-Jahren als vorsintflutlich und darum abwegig. Durch Zufall stieß Angelika jedoch im deutschen Ort Witten-Herdecke auf eine “anthroposophische Klinik“ und deren Angebot von wunderbaren Geburtsvorbereitungskursen. Davon stark angesprochen, entschied sie sich, dort ihren Sohn zur Welt zu bringen – für Angelika ein „schönes Erlebnis“, das ihr Interesse für alternative Herangehensweisen an die Gestaltung des Lebens nachhaltig prägte…

Der Beruf ihres Ehemannes, Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt Entwicklungspolitik, führte sie schon bald nach Wien zur Internationalen Organisation UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation). Die Stadt war ihr von Besuchen vertraut und sehr sympathisch. Mittlerweile Mutter von zwei Kindern, suchte Angelika nun nach einem passenden Kindergarten. Im Umfeld ihres Wohnortes Wien-Mauer gab es nur katholisch ausgerichtete Einrichtungen, die der studierten Sonderpädagogin zu konservativ erschienen. Auf den Hinweis von Freunden stieß sie auf einen Waldorfkindergarten, in dem sie sich sofort wohl fühlte und darum ihren Sohn anmeldete. Eine „Kindergartentante“ hatte ihr damals von den Hintergründen der Steiner’schen Erziehungsphilosophie erzählt und eine Informationsbroschüre mitgegeben, doch die antiquierte Sprache des Textes war wenig ansprechend: Der Text landete irgendwo in einem Eck… Dem Kind ging es gut, also war ohnedies alles in Ordnung – bis Angelika wieder über den Text „stolperte“ und sich nochmals vertiefte: Dann „passierte“ gleichsam die Begeisterung Angelikas für die Waldorfpädagogik. Sie begann weitere Schriften von Rudolf Steiner zu lesen, auch um eine Antwort auf die Frage danach zu finden, was sie ihren Kindern im Schulalter Gutes tun könne.

Diese Gelegenheit fand sich in der Waldorfschule in Wien-Mauer, wo es jedoch viel zu viele Anmeldungen für die 1. Klasse gab. Weil Angelika mit ihrer Familie bereits in Mödling lebte, beschloss sie das Schulproblem gleich vor ihrer Haustüre zu lösen: Gemeinsam mit Florian Amlinger gründete sie im Jahr 1988 einen Waldorfkindergarten in Mödling und dann 1991 eine Waldorfschule – zunächst in Mödling, die aber dann Anfang 1996 nach Schönau an der Triesting übersiedelte! Mittlerweile hatte sie auch beruflich in der Welt der Waldorfpädagogik Wurzeln geschlagen und in Wien-Mauer zu unterrichten begonnen. Ausgestattet mit diesem pädagogischen Rüstzeug, übernahm sie die Geschäftsführung der neuen Rudolf Steiner Landschule Schönau, wo sie ihre fachlichen und pädagogischen Fähigkeiten wie auch ihren Praxisbezug immer weiterentwickelte und bald in der Mittel- und Oberstufe unterrichtete.

Angelikas Weg zu SEKEM

Es sollten noch einige Jahre ins Land ziehen, bis Angelika den Weg von SEKEM kreuzte. Eine Weggefährtin, Dr. Elisabeth Gergely, war damals für die Waldorf-Welt in Österreich tätig. Sie war es, die gelegentlich von diesem Verein und dessen faszinierender Vision erzählte. Doch erst 2010 ergab sich eine unmittelbare Zusammenarbeit mit SEKEM im Rahmen eines Projekts zur Aufführung von „Orpheus und Eurydice“. Hier waren Schüler und Schülerinnen von Waldorfschulen in Georgien, Hamburg und Graz eingebunden. Die Inszenierung der Musiklehrerin Frederike Hansen  wurde erst in den Waldorfschulen in Schönau, Graz und Hamburg aufgeführt, und als abschließender Höhepunkt auch im SEKEM-Dorf in Ägypten. Diese erste direkte Begegnung mit jener magischen Welt, die gemeinsame Begrüßung des Tages im Morgenkreis, vor allem aber der charismatische SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish faszinierten Angelika zutiefst und nachhaltig…

Im selben Jahr hatte sich auch Elisabeth Gergely nach SEKEM in Ägypten zurückgezogen und war kurz darauf dort verstorben. Mit ihrem Tod hinterließ sie eine große Lücke im Waldorfbund Österreich, den Angelika zu schließen beschloss – als dessen neue Leiterin. Im Blick zurück war dies anfangs eine enorme Herausforderung, aber sie wuchs mit ihren Aufgaben. Doch war da noch eine weitere Lücke, welche Elisabeth Gergelys Tod in Österreich gerissen hatte: jene bei Sekem Österreich! Damit schloss sich gleichsam der Kreis, als Angelika im Jahr 2011 ihre ersten Aktivitäten im Verein Sekem Österreich aufnahm. Ihr zentraler Anknüpfungspunkt war zunächst Hermann Becke, den sie aus der gemeinsamen Arbeit im Waldorfbund sowie von der Gründung der Waldorfschule Graz kannte.

Vom Beirat in den Vorstand

Zunächst beschränkte sich ihre Rolle bei Sekem zunächst nur auf beratende und unterstützende Tätigkeiten, bis sie im März 2017 die Mitgliederverwaltung übernahm. Ihr Hauptinteresse galt jedoch künstlerischen Projekten, insbesondere der Förderung von Musik und Eurythmie. Hier schwang für sie der Gründungsimpuls von Ibrahim mit, für den menschliche Entwicklung über das Wirtschaftsleben hinaus immer auch Kultur und Bildung umfasste. Diese Philosophie prägte Angelikas ganzheitliche Wahrnehmung der Welt, mit der sie im Gleichklang mitzuschwingen und diese Schwingungen ihrerseits weiterzugeben versucht – so etwa durch die Bewahrung und Förderung von Biodiversität durch junge Menschen.

Für dieses Ziel würde Angelika gerne Jugendliche zu Biodiversitätsbotschafter auszubilden. Entsprechende Gespräche gab es bereits. Doch um junge Menschen mit jener Begeisterung für die natürliche Lebenswelt anzustecken, braucht es mehr als gutes Zureden. Der Lebensraum junger Menschen ist voller verlockender technischer Ablenkungen, die in gänzlich andere Richtungen zu drängen scheinen. Darum sucht Angelika nach charismatischen Experten, etwa aus dem Umfeld von Global 2000 oder der Universität für Bodenkultur Wien. Als Gäste an der Waldorfschule, so die Strategie Angelikas, mögen diese Menschen die Herzen der jungen Menschen entfachen…

Bewegt vom Beweger

Angelikas Vorstellung davon, wie Engagement in Menschen „entzunden“ werden könne, wurde von ihrer Begegnung mit Menschen in SEKEM geprägt, deren inneres Feuer noch von Ibrahim Abouleish weitergereicht worden war, und die den SEKEM-Gründer in seinem Wesen und Wirken noch persönlich erlebt hatten. Dazu zählte etwa Angela Hofmann, die langjährige Koordinatorin der Landwirtschaft von SEKEM Ägypten. In Gesprächen mit ihr konnte Angelika spüren, wie nah sie Ibrahim gestanden war, wie in ihr der Gründungsimpuls noch mitschwang und mit ihrem Leben und Werken weitergereicht wurde – auch an Angelika Lütkenhorst, um selbst weiter zu schwingen, weiterzuwirken, weiterzubewegen…

KURZNACHRICHTEN – SHORTCUTS

                                                                                                                                                                                             

Johanni in Großmürbisch

Unter dem Titel gemeinschaftlich leben – heilsam gestalten arbeitet unser Beiratsmitglied Florian AMLINGER in Großmürbisch an einem nachhaltigen Konzept für eine lebenswerte Gemeinschaft, bei der bestimmt auch die SEKEM-Prinzipien einfließen werden. Vorstand und Beirat waren von ihm eingeladen, das Johannifest in Großmürbisch zu feiern. Wir verbrachten einen wunderbaren Tag in der Natur. Hier einige Impressionen:

                                                                                                                                                                                            

 Einladung der Deutschen SEKEM Freunde zum SEKEM Festival 2024

                                                                                                                                                                             

SEKEM-Studienreisen

Die Akademie für Nachhaltigkeit mit Sitz in Pöllau organisierte für den Herbst gemeinsam mit Retterreisen eine 8-tägige Studienreise nach SEKEM-Ägypten. Weitere Reisen sind geplant. Interessierte erhalten hier nähere Informationen:

                                                                                                                                                                                            

Buchtipp-Reminder

Das neue Buch von Helmy ABOULEISH „Sekem als Inspiration und Vorbild“ ist hier erhältlich: https://info3-verlag.de/buch…/buecher/sekem-inspirationen/

Einen schönen Herbst wünscht Euer/Ihr Redaktionsteam

von SEKEM-Österreich!

[1]2004 hatte der SEKEM-Gründer Ibrahim Abouleish das Projekt zur Entwicklung der Dörfer rund um die SEKEM Farm initiiert. Innerhalb von drei Jahren wurden 13 Dörfer durch gezielte Kampagnen und Aktionen unterstützt. Das Projekt umfasste das Sammeln, Trennen und Recyceln von Abfällen, den Bau von Sanitäreinrichtungen, die Sensibilisierung für Gesundheitsthemen durch medizinische Konvois, Schulungen in biologisch-dynamischer Landwirtschaft und Kompostierung, die Wiederherstellung und Instandhaltung von Gebäuden, Analphabeten-Unterricht, Stipendien sowie die Inklusion von Kindern mit Behinderungen. SEKEM und die Heliopolis Universität sind durch die Erfolge dieser Aktionen ermutigt, das Projekt mit den Schülern, Lehrern, Professoren und Mitarbeitern erneut aufzunehmen und gezielt fortzuführen. Das 13-Dörfer-Projekt hilft die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern und Arbeitsplätze zu schaffen. Es ist aber auch eine wichtige Chance für die Studierenden, sich gemeinnützig zu engagieren und im Rahmen ihres Studiums konkret den Mensch und der Entwicklung ihres Landes zu dienen.