Begegnung November 2005

ORIENT — OKZIDENT
Fruchtbare Wege der Begegnung in Europa

11. – 12. November 2005

Karl-Franzens Universität, Hörsaal A

Eintritt frei

Die Schicksale von Ost und West

… haben sich im Laufe der Geschichte, in jüngster Zeit aber immer schneller und intensiver mit einander verflochten. Wie können wir diese Begegnung zu beiderseitigem Nutzen gestalten? Die Veranstaltung kann als Schritt auf dem Weg zu einer institutionalisierten Begegnung der Kulturkreise ORIENT – OKZIDENT angesehen werden. Wo Menschen guten Willens sind, kann auch in Zeiten momentaner Entfremdung und Verunsicherung Heilsames entstehen – dafür setzen sich die Veranstalter ein.

FREITAG, 11. NOVEMBER
18:00 – 21:30 UHR

Vorträge zu dem Thema “Historie und Gegenwart muslimisch-christlicher Begegnung und Nicht-Begegnung in Europa” (mit Seitenblick auf Nordamerika sowie auf den Mittleren und den Nahen Osten).

  • Dipl. Ing. Tarafa BAGHAJATI, Wien
  • Dr. Mohamed Bashar ARAFAT Baltimore/USA (mit deutscher Übersetzung)
  • Dr. Bruno SANDKÜHLER Stuttgart/D

SAMSTAG, 12. NOVEMBER, 9:00 – 12:00 UHR
14:00 – 16:00 UHR

Seminaristische Arbeit mit den Referenten in Gruppen zu Fragen wie:

  • Welche gemeinsamen Ziele entdecken wir im Christentum und im Islam?
  • Welche Ängste leben zwischen den beiden Kulturkreisen? Wie könnten diese Ängste überwunden werden? Was kann der Okzident vom Orient, was kann der Orient vom Okzident lernen?
  • Wie kann unter Wahrung der muslimischen Identität Öffnung, Integration, Partnerschaft mit den Menschen der christlichen Kultur in Europa gelebt werden?
  • Wie kann unter Wahrung der christlichen Identität die muslimische Kultur in Europa als Bereicherung empfunden werden?
  • Welche Grundlage und Motivation bilden die Abschlusserklärungen der Imamkonferenzen in Graz (2003) und Wien (2005) zur Schaffung partnerschaftlicher Institutionen – wie es etwa eine Begegnungsstätte Orient-Okzident sein könnte?
  • Welche Rolle können im Rahmen von Bildung pädagogische Konzepte (insbesondere auch die Waldorfpädagogik) spielen, um die Begegnung mit der muslimischen Kultur in Europa (und anderswo) sinnvoll und fruchtbar zu gestalten.
  • In welcher Weise kann der Islam den bisherigen Bildungskonzepten Anregung sein, sich noch stärker für den Menschen und seine Menschenwürde, ja für den Frieden – weltweit – einzusetzen?

 

Dr. Mohamed Bashar ARAFAT
Geboren und aufgewachsen in Damaskus / Syrien. Studium für Arabisch und Islamisches Recht. Doktorat in Philosophie und Theologie. 1981 –1989 Imam in Damaskus. 1989 – 2003 Imam in USA: Baltimore, Carney, John Hopkins Universität (Maryland). 1993 Gründung des An-Nur-Instituts für Islamische Studien und Kultur (Baltimore) und dessen Direktor. Seit 2001 Präsident des Islamischen Rats von Maryland. Derzeit ist er muslimischer Kaplan bei der Stadtpolizei von Baltimore.
Seit seiner Übersiedlung in die USA engagierte er sich für die Thematisierung interkonfessioneller Fragen (national und international) und gründete 2000 die Stiftung für den Austausch und die Kooperation der Kulturen, die als Netzwerk dazu dient, die Menschen immer mehr in die Lage zu versetzen, durch Austausch und gegenseitiges Verständnis zur Schaffung einer besseren Welt beizutragen.

 

Dipl. Ing. Tarafa BAGHAJATI
Geboren 1961 in Damaskus/Syrien. Dort parallel zum Gymnasium Koranstudium und Islamwissenschaften bei verschiedenen Gelehrten. 1980 bis 1987 Studium des Bauingenieurwesens in Temesvar, Rumänien. 1990 – 2005 Weiterbildung in den Bereichen Projekt- und Qualitätsmanagement, Finanzmanagement, Konfliktmanagement. Teilnahme an Konferenzen und Seminaren im Bereich Migration, Antirassismus, Minderheiten in Europa, religiöse Diskriminierung. Seit 1987 Mitarbeit in verschiedenen Architektur- und Zivilingenieurbüros in Wien, Betreuung von Großprojekten in Wien sowie in Sarajewo, Bosnien, Bratislava …
Mitglied der interreligiösen Konferenz „Kulturhauptstadt Europas – Graz 2003“ (Konzeption + Workshopleitung).
Mitgründung der Initiative muslimischer ÖsterreicherInnen (seit 1999).
Seit November 2004: Vizepräsident von ENAR (European Network against Racism).
Kurator „Foyer Islam“ der Literatur im März 2005, Wien, Kunsthalle. Gastkommentare in verschiedenen österreichischen und arabischen Medien.

 

Dr. Bruno SANDKÜHLER
Geboren 1931. Studium der Romanistik und Orientalistik in Florenz, Perugia, Paris und Freiburg. Von 1961 bis 2001 Lehrer an verschiedenen Waldorfschulen und an einer Bildungs- und Studienstätte für die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung der Dritten Welt. Ausgedehnte Reisen in den Nahen und Mittleren Osten. Seit 1988 Mitarbeiter im Europäischen Rat der Freien Schulverbände. Seit der Pensionierung Vortrags- und Beratungstätigkeit, u.a. für Schulinitiativen in islamischen Ländern.
Aktuelle Veröffentlichung: Bruno Sandkühler: Begegnung mit dem Islam, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 2005, ISBN 3-7725-2038-3