PROJEKT FLÜCHTLINGSPÄDAGOGIK
(Stand: Jahreswechsel 2015/16)
Bei der Gründung unseres SEKEM-Fördervereins vor über 11 Jahren schwebte uns vor, etwas von dem Geist, der zur Gründung von SEKEM in Ägypten geführt hatte, auch nach Österreich zu tragen. Daher heißt es in unseren Vereinsstatuten als Vereinszweck u.a.: „Ferner unterstützt der Verein jene Initiativen in Österreich, die aus dem Sekem-Impuls entstehen oder ihn in ihrer Arbeit pflegen.“ Ein brennendes Thema sozusagen vor unserer Haustür ist die Flüchtlingsfrage, die nicht nur die staatlichen Einrichtungen, sondern auch uns als Zivilgesellschaft angeht. Menschen aus unserem Verein haben sich dieser Frage durch eine ganz konkrete Initiative angenommen und betreuen seit Anfang 2015 unbegleitete Jugendliche aus Afghanistan, die in einem Heim der Evangelischen Diakonie untergebracht sind. Dazu ein Zitat aus einem unserer Newsletter: „Mitglieder und Freunde von SEKEM-Österreich erteilen ehrenamtlich Deutschunterricht für afghanische Jugendliche …… Schnell hat sich herausgestellt, dass diese Jugendlichen mehr brauchen als bloß Deutschunterricht – sie brauchen Hilfe und Unterstützung in vielen praktischen Dingen. Vor allem sollte man ihnen einen positiven Pflichtschulabschluss ermöglichen, damit sie in Österreich die Chance auf einen Arbeitsplatz bekommen.“ Wenn man zudem auf der SEKEM-Website unter dem Titel „Diversity & Equality liest: „Everyone got individual skills – Everyone deserves a chance“ (es lohnt sich, den vollständigen Text nachzulesen), so wird klar, dass wir mit der Flüchtlingsbetreuung auch im Sinne der ethischen Ziele von SEKEM – eben im Sinne des SEKEM-Impulses – handeln. Der Verein unterstützt daher die Initiative für „unsere“ afghanischen Jugendlichen und wird alles versuchen, um diesen jungen Menschen in Österreich ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Wir haben über den Fortgang unserer Bemühungen in den Newsletters vom Juni und vom September 2015 berichtet. Im August gab es dann auf unserer Homepage einen eigenen Bildbericht über das Sommerfest mit den jungen Flüchtlingen. Im Oktober 2015 erschien dann in den SEKEM-News ein Beitrag unter dem Titel „Im Geiste SEKEMs: Österreichische SEKEM Freunde unterstützen afghanische Flüchtlinge“, der uns nicht nur sehr freute, sondern für uns auch ausdrückliche Ermunterung SEKEMs war und ist, weiter intensiv an der Umsetzung unserer pädagogischen Pläne zu arbeiten.
Wir traten in intensive Beratungen mit der Freien Waldorfschule Graz ein und konnten in unserem Dezember – Newsletter unter anderem berichten:
„In Zusammenarbeit mit der Freien Waldorfschule Graz wollen wir ab dem Schuljahr 2016/17 unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen aus Afghanistan, die bei der evangelischen Diakonie in Deutschfeistritz untergebracht sind, einen gesicherten Rahmen für die dringend notwenige Aus- und Weiterbildung schaffen, die über den bisherigen ehrenamtlichen Deutschunterricht hinausgeht und die die reiche Erfahrung der Waldorfpädagogik nutzen kann. Gerade in den künstlerischen und handwerklichen Unterrichtsfächern des Waldorf-Lehrplans gibt es vielfältige Möglichkeiten der Synergie, die den Oberstufenschülern die Möglichkeit eröffnet, ihre einhellige Bereitschaft, sich anhand konkreter Einzelschicksale von jugendlichen Flüchtlingen in den Fragen der Integration zu erproben, in die Praxis umzusetzen.“
Dankbar können wir heute über den Beschluss der Schulträgerversammlung der Freien Waldorfschule vom 15. Dezember 2015 berichten, dass „nun konkrete Planungsschritte erfolgen. Als juristischer Träger soll der Verein der Freien Waldorfschule Graz fungieren, das Projekt soll jedoch organisatorisch und finanziell unabhängig von den anderen Vereinsbereichen geführt werden.“
Der aktuelle Planungsstand des Projekts „Flüchtlingspädagogik“ ist in einem eigenen Folder zusammengefasst, der allen Interessierten, Förderern und der Öffentlichkeit damit zugänglich gemacht wird – und wir sind besonders dankbar, dass wir bereits die ersten, zum Teil namhaften Spenden erhalten haben, die wesentlich dazu beitragen werden, die Finanzierung dieses wichtigen Projektes sicherzustellen. Die endgültige Realisierung ist nicht nur eine inhaltliche Frage, an der wir weiter gemeinsam mit der Freien Waldorfschule arbeiten, sondern natürlich auch eine Finanzierungsfrage, die wir nicht ohne private Hilfe werden lösen können. Daher richten wir an alle, die uns unterstützen wollen, die dringende Bitte um weitere Spenden. Wir hoffen, dass wir dann in unserem März-Newsletter schon Konkretes berichten können, wie es mit diesem gerade in der aktuellen zeitgeschichtlichen Situation so wichtigen pädagogischen Vorhaben weitergeht.
Hier unser Spendenkonto:
Bank für Kärnten und Steiermark
IBAN: AT17 1700 0001 8100 0341
BIC: BFKKAT2K
Wie Sie wissen, sind alle Spenden an SEKEM-Österreich steuerlich im vollen Umfang absetzbar. Wenn Sie Ihre Spende mit dem Vermerk „SEKEM-Flüchtlingshilfe“ kennzeichnen, dann wird der Betrag zweckgebunden für dieses Projekt verwendet.
Aber es geht nicht nur um praktische, rechtliche und finanzielle Fragen – alle Institutionen und jede/r Einzelne sind herzlich eingeladen, an der Umsetzung dieses Projekts aktiv mitzuarbeiten. Das Schönste wird sein, wenn wir durch die Flüchtlinge zu einem zusammenführenden gemeinsamen Handeln im Dienste von Bildung, Humanität und Kulturbereicherung kommen. Alle mögen sich als mut- und kraftgebende Mitbetreiber des Projektes fühlen – so erreichen wir eine neue Qualität, die unserer gegenwärtigen Zeit dringend nottut!
Folder mit den Projektdetails und mit dem aktuellen Planungsstand