„Biologisch-dynamischer Landbau in Afrika“ als interkulturelle Veranstaltung

„Biologisch-dynamischer Landbau in Afrika“ als interkulturelle Veranstaltung

(Film, Vortragsunterlagen und Fotos)

Im Jahr 2015 setzt SEKEM-Österreich einen Veranstaltungsschwerpunkt zum Thema “Interkultur” – wir organisieren gemeinsam mit den Grazer Universitäten eine Reihe unter dem Titel “Der SEKEM-Impuls und seine Verbindung zum Kulturleben in Graz“. So wie SEKEM selbst bemühen auch wir uns dabei stets um eine ganzheitliche Verbindung von Kunst, Wissenschaft und Wirtschaft. Bei jeder der Veranstaltungen wird daher ein konkretes Vortragsthema, das einen Bezug zu SEKEM hat und das gleichzeitig für uns in Österreich von Interesse ist, mit einem künstlerischen Programm verbunden, das  Künstlerinnen und Künstler aus Orient und Okzident gestalten.
Die erste Veranstaltung fand  am 28. April 2015 statt. Gemeinsam mit dem RCE-Graz-Styria, mit dem wir sowohl in deren Stakeholder-Board als auch in unserem eigenen Beirat zusammenarbeiten, haben wir den fundierten Kenner SEKEMs und der Möglichkeiten biologisch-dynamischen Landbaus Klaus Merckens zu einem Vortrag an die Universität Graz eingeladen. Das Thema lautete:

Biologisch-Dynamische Initiativen im Spannungsfeld der Globalisierung am Beispiel ausgewählter Agrarprojekte in Afrika

In diesem Vortrag gab Klaus Merckens einen sehr informativen Einblick in die Probleme unserer Zeit betreffend die Verschwendung unseres Bodens und was dagegen getan werden kann. Ausgangspunkt seiner Ausführungen waren die Erkenntnisse des Weltagrarberichts und der eben in Berlin zu Ende gegangenen  Global Soil Week 2015 (http://globalsoilweek.org/ ), wonach der Bodenschutz und der Erhalt der Biodiversität (endlich!) eine wichtige Rolle zu spielen beginnen. Die biologisch- dynamische Wirtschaftsweise ist ein entscheidender Beitrag zum Bodenschutz. Klaus Merckens formulierte die Grundlagen des biologisch-dynamischen Landbaus so:

 

  • Ganzheitlicher Ansatz, der landwirtschaftliche Betrieb als langfristig nachhaltiges System. „Die landwirtschaftliche Individualität“
  • Bodenfruchtbarkeit zentrales Augenmerk. Präparate
  • Tierhaltung integrativer Bestandteil
  • Einbeziehung kosmischer Rhythmen
  • Der Mensch im Mittelpunkt, Ausbildung und soziale Integration

Merckens stellte dann eindrucksvolle und wissenschaftlich belegte Vergleiche zwischen bio-dynamischem und herkömmlichem Landbau vor, bevor er konkrete Projekte vorstellte, die klar der Vorteil des biologisch-dynamischen Landbaus belegen. Im Zentrum der Beispiele stand SEKEM, das seit über 35 Jahren ein Vorreiter für biologisch-dynamischen Landbau und Nachhaltigkeit in Afrika ist. Die weiteren Projekte stammten aus Guinea-Bissau, dem Kongo, aus Tunesien und zum Abschluss aus Mexico. Der Vortrag war ausgezeichnet  besucht, darunter waren erfreulich viele junge Menschen. Aus den Fragen in der Diskussion (z.B.: Schädlingsbekämpfung; Abfallnutzung  bzw.- vermeidung; Export aus Afrika nach Europa) ergab sich ein sehr gutes Bild, wie die Erfahrungen aus Afrika auch in Mitteleuropa sinnvoll genutzt werden können.
Den künstlerischen Akzent bei dieser Veranstaltung  hat diesmal Superar-Steiermark gesetzt. Superar ist eine europäische Initiative für mehr Musik und Tanz im täglichen Leben von Kindern und jungen Menschen. Seit 2013 gibt es diese Initiative auch in der Steiermark. Superar engagiert sich für Chancengleichheit, respektvolles Zusammenleben und gesellschaftliche Integration. In diesem Zusammenhang ist es interessant, die Mission von Superar mit den Erziehungszielen von SEKEM zu vergleichen. Der Auftritt des interkulturellen superar-Kinderchors der Grazer Volksschule Afritsch (1.und 3.Klasse) mit Kindern aus Ägypten, Nigeria, Bosnien, Tschetschenien, Kroatien, Österreich und der Türkei  bot somit eine sehr sinnvolle  künstlerische Ergänzung zum Vortragsthema – nicht zuletzt deshalb, weil in diesem Chor auch Kinder mitwirkten, die aus Afrika stammen.
Es freut uns, dass wir diese Veranstaltung  auch für alle jene, die nicht dabei sein konnten, in Bild und Ton präsentieren können und danken Ing. Friedel Hans für die Filmdokumentation der gesamten Veranstaltung. Hier ist der link zum Film: https://vimeo.com/127132759 .

Um den Überblick über den Film zu erleichtern, hier ein Überblick über die einzelnen Abschnitte des Films:
Friedrich Zimmermann (RCE Graz-Styria):  00:30
Harry Pogner (Stadt Graz): 04:00
Hermann Becke (Sekem-Österreich): 05:59
Vorstellung des Referenten: 11:15
Vortrag Klaus Merckens: 13:00
Diskussion: 1:34:15
superar-Steiermark: 1:57:00

Wir danken Klaus Merckens, der uns seine Vortragsunterlagen zur Verfügung stellte: -> Download
Und letztlich hier noch einige Fotos der Veranstaltung (Klicken auf das Bild öffnet die Fotogalerie):